18. November 2015

Auch Acryl braucht Zeit zum Trocknen

Träumen in den Dünen, Acryl, Leinwand, 30 x 80 cm

Träumen in den Dünen, Acryl, Leinwand, 80 x 40 cm, Spachteltechnik, Remake eines aufgegebenen Bildes
Ölbilder trocknen bekanntlich monatelang. Das ist dem selbstkritischen Maler lieb, weil er seine Arbeit mittels Palettmesser und Malmittel jederzeit korrigieren, verändern und sogar komplett löschen kann.

Genau auf diese Methodik durfte ich mich garnicht erst einschießen!

Also gewöhnte ich mir an, mein Erstlingswerk auf Acrylbasis immer wieder einer längeren Trockenpause zu unterziehen, bevor weitere Lagen aufgetragen werden konnten.

Nur hatte ich Blut geleckt und konnte mir nicht vorstellen, die noch verbleibenden Minuten der Therapiestunde nichts zu tun!

So kam es am zweiten Tag meiner Arbeiten am "Erster Mai ..." dazu, dass ich mir eine gebrauchte Leinwand im 30x80 Format aus dem Fundus aufgegebener Arbeiten fischte.


Auf dieser Leinwand war der, im Dünensand versinkende, Leuchtturm von Rubjerg Knudde vorgezeichnet. Für mich eine Assoziation mit einem schönen Urlaub, den ich dort elf Jahre zuvor mit meiner Familie verbracht hatte.

Diese Assoziation wollte ich nun in einer Technik umsetzen, die ich bei abstrakt malenden Künstlern im Internet abgeguckt hatte. Es galt, Farbe so auf das Bild aufzuklecksen, dass anschließend nur wenige Züge mit der Traufel (Riesen Maurerspachtel) reichen mussten, um das Bild wunschgemäß abzubilden.

Ich hatte die Leinwand noch grundiert, musste daraufhin ein paar Tage warten, bis ich wieder in die nächste Kunsttherapiestunde gehen durfte. In der Zwischenzeit malte ich mir in meinem Kopf den Verteilungsprozess schon fast mit fieberndem Kopf aus. Immer wieder stellte ich mir vor, was ich zu tun hatte, um welche Effekte in das Bild hinein zu bekommen.

Die Herstellung des Bildes selber dauerte danach nur noch wenige Minuten.

Das Ergebnis löste ein Glücksempfinden und einen Stolz aus, die ich so bisher nicht erlebt hatte!

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